Bulli

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Während der “Bully” im Englischen der Typ ist, der andere quält, unterdrückt, bedrängt (ikonisch dafür z.B. Biff Tannen in “Return To The Future”, “McFly, Dein Schuh ist offen”), ist der - unser! - Bulli der klassische VW-Bus. Unserer ist zwar nicht mehr ganz frisch, aber als 1,9 l T5 von 2005 kein echter Klassiker. Wir haben ihn vor Jahren gebraucht gekauft, als wir in einem Sommer-Urlaub zwei Saxophone, einen Kontrabass, einen E-Bass, Verstärker dafür, zwei Fahrräder und Wandergepäck transportieren wollten. Hat alles reingepasst! Seither hat er uns nie im Stich gelassen, die Tatsache, dass er außer einer Anhängerkupplung keinerlei Extras hat (keine Klimaanlage, keine Zentralverriegelung, ein Kassettenradio (!)) macht ihn wahnsinnig unanfäliig und solide, und mit einem Verbrauch von 6,5 - 7,5 l Diesel auf 100 km sehr genügsam. Und wir haben mit einem selbstgebauten Bett auch schon kleine Campingtrips mit ihm unternommen.

Als im vergangenen Jahr klar wurde, dass wir unser Sabbatical unter Corona-Bedingungen verbringen würden, stand die Frage im Raum, ob wir uns eventuell ein Wohnmobil anschaffen wollen. Statt dessen haben wir uns entschieden, unseren Bulli aufrüsten zu lassen, um mit ihm auf große Tour zu gehen. Nach einer Vorführung bei Reimo in Egelsbach (bei Darmstadt) haben wir im November einen Termin bei Reimo-Pan in Bochum vereinbart und dort eine Bestellung aufgegeben. Bis alle Teile geliefert wurden, haben wir den Innenraum mit 19 mm Armaflex isoliert und mit steingrauem Filz (guckst Du: www.bus4fun.de) verkleidet. Ein Aufwand, der sich definitiv gelohnt hat! Damit wir in der “Küche” und zum Schlafen frische Luft bekommen, haben wir auf der linken Seite das Fenster durch ein Schiebefenster ersetzen lassen (von den sehr angenehmen Jungs von www.heatsys.de). Im Juli war es dann endlich soweit: die Möbelzeile und die Klappsitzbank wurde von Reimo-Pan eingebaut! Und so sieht er jetzt aus:

So, wat kann dat Ding: Wir haben eine Klappsitzbank (mit drei legalen, eingetragenen Sitzplätzen), die mit ein paar Handgriffen zu einem bequemen Bett umgebaut werden kann (wenn man, was für uns kein Problem ist, mit etwas über 1,30 m Breite klar kommt). Es gibt fließendes Wasser (2 x 12l Frischwasser, 16 l Abwasser), einen Gaskocher mit zwei Flammen und zwei 5,5l - Gasflaschen. Außerdem eine zweite Batterie unter dem Fahrersitz, einen Kompressor-Kühlschrank mit Gefrierfach (in den drei Weinflaschen passen…). Strom: 12V, 230V, USB-A-Anschlüsse, alles über ein Panel abgesichert. Geladen wird im Fahrbetrieb oder per Landstrom. Schließlich ein Portapotty und eine 10 l - Solar - Dusche aka schwarze Plastiktüte. Stauraum für alles mögliche, inclusive sehr cleverem Kleiderschrank. Und eine Drehkonsole, so dass der Beifahrersitz nach hinten gedreht werden kann. Also alles, was man so zum Leben braucht. Die Herausforderung wird jetzt sein, noch ein Saxophon, einen E-Kontrabass und zwei Fahrräder unterzubringen. Aber hierzu in ein paar Tagen mehr.


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Aufbruch…

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