Camping am Douro, Porto und Santiago de Compostela
Auf dem kleinen Campingplatz am Douro geht es sehr entspannt zu. Die Gegend erinnert, Zitat eines Mitcampers, ans Tessin, und wir haben keine großen Pläne, sondern schauen uns nur ein wenig die tolle Umgebung an.
Am Montag wollen wir Stand up -Paddlen probieren und begeben uns dazu nach Porto Antigo. Leider müssen wir dort feststellen, dass wir noch zu früh im Jahr sind - vor Juni ist der Laden nur am Wochenende geöffnet. Allein für die tolle Lage lohnt sich aber der Ausflug.
Statt Paddeln drehen wir auf der gegenüberliegenden Seite des Douro eine Runde und landen auf der Suche nach einem Kaffee und einem süßen “Pastel de Nata” auf dem Parkplatz eines Restaurants, wo gerade eine Oldtimer-Rally Halt macht. Die Autos sind alle von vor dem zweiten Weltkrieg, sehr beeindruckend (die Fahrer sind alle in vergleichbarem Alter und wirken ein wenig so wie “mehr Geld als Verstand”, aber das ist vielleicht auch nur das Vorurteil des alten Sozi in mir…).
Spektakulär finden wir auch die Schleußenanlage direkt vor der Haustür des Campingplatzes: Dort gibt es eine ziemlich große Staumauer (30m hoch? 50m?), und wir beobachten, wie ein Ausflugsschiff in der Schleuse nach unten transportiert wird - spannend!
Vom Campingplatz in Cinfães machen wir uns auf den Weg den Douro entlang Richtung Westen. Bis Porto, unserer nächsten Station, sind es ca. 70 km und heute fahren wir getrennt, Tina mit dem Bus, und ich mit dem Rad. Kurz vor der Stadt treffen wir uns dann auf eine Pizza, bevor wir gemeinsam zum Appartement in der Innenstadt fahren.
Am nächsten Tag unternehmen wir eine längere Sightseeing-Wanderung durch die Stadt, die entlang des Flusses von den zahlreichen Portwein-Herstellern geprägt ist.
Einer der ältesten Hersteller von Portwein ist Taylor’s, wo wir eine Tour mit anschließender - bescheidener - Verkostung unternehmen.
Der Rückweg führt uns durch weitere Teile der historischen Altstadt, die jetzt schon sehr stark besucht ist. Wir ziehen uns deshalb in “unser” Viertel zurück, wo es ganz um die Ecke der Wohnung ein tolles Abendessen im “Emotivo” gibt - sehr zu empfehlen!
Ein weiterer Tag bringt mehr und andere Eindrücke von der Stadt, die neben der historischen Seite auch noch sehr hübsche “szenige” Viertel hat, bevor wir am nächsten Morgen nach einem kurzen Ausflug an den Punkt, wo der Douro in den Atlantik fließt, Richtung Norden aufbrechen und Portugal verlassen.
Nach rund 20.000 km quer durch Europa kommen wir für einen kurzen Aufenthalt nach Santiago de Compostela und fühlen uns ein wenig wie Pilger. Wir haben keine großen Erwartungen und sind von der Masse der Menschen ein wenig überwältigt; tatsächlich ist aber die Stadt sehr hübsch und wir verbringen einen schönen Nachmittag und Abend dort.
Für ein paar Tage haben wir jetzt genug von Städten und ziehen uns in die Berge kurz vor Bilbao zurück. Doch davon das nächste Mal.