Letzte Tage in Spanien: Cabuerniga und Bilbao. Erste Stationen in Frankreich: Cap Ferret, Ile de Ré, Carnac

Zwischen Santiago und Bilbao legen wir, dem Internet sei Dank, einen Naturstop auf einem wunderbaren Campingplatz in Cabuerniga ein - am Tag eines großen Mountainbike-Rennens. Hier gibt es eine tolle Parkanlage und großartige Sanitäreinrichtungen, immer wichtig… Vor allem aber ist die umgebende Landschaft im Norden Spaniens eine phantastische Mischung aus Meer, Hochgebirge, Schwarzwald und Allgäu. Das Wetter ist wechselhaft, aber wir schaffen es, zwei sehr schöne Radtouren zu unternehmen.

Von dort aus geht es ins nur ca. 150 km entfernte Bilbao. Hier wird mal wieder nicht gecampt, sondern im Air B’n’B übernachtet - das hat sich bewährt und wir sind mittlerweile sehr geübt darin, solche Unterkünfte zu suchen, die einen Parkplatz mit mehr als 2 m Einfahrtshöhe haben.

Der Hauptgrund für den Bilbao-Besuch ist der Besuch des Guggenheim-Museums. Dies ist vor allem architektonisch spannend, wobei wir feststellen, dass wir bereits ein Bauwerk des Architekten Frank Gehry besichtigt haben - die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles. Dessen ungeachtet ist das Gebäude super. An Ausstellungen sind wir sehr beeindruckt von Werken von Richard Serra - riesige Stahlgebilde, auf den Fotos sieht man vor allem die Entwürfe, die er gemacht hat.

Dann gibt es natürlich noch diverse tolle Gemälde und aktuell eine Ausstellung zur Geschichte des Automobils, die besonders einen aus unserer kleinen Reisegruppe sehr beeindruckt hat. Neben dem Original Aston Martin DB5 aus “Goldfinger”, dem Ferrari 250 GTO von Pink Floyd-Schlagzeuger Nick Mason und einigen anderen Schätzchen können wir dort auch den “Ur-Bulli” besichtigen…

Wie großartig sind diese Wäscheleinen-Konstruktionen, die man hier überall sieht?

Ansonsten ist Bilbao eine sehr nette, quirlige Stadt. Unser Aufenthalt ist allerdings kurz und ein wenig von Büroarbeit geprägt.

Ruck-zuck ist die Zeit hier vorbei und wir befinden uns auf dem Weg nach Frankreich. Ein letzter Stopp zum Tanken (in Spanien schon die ganze Zeit subventioniert…) und lieb gewonnene Lebensmittel bei “Mercadona” einkaufen, dann fahren wir über die Grenze. Erstaunt sind wir, dass dort heute bis 22.00 Uhr für LKW gesperrt ist. Google macht uns schlauer: In Frankreich ist Himmelfahrt ebenfalls gesetzlicher Feiertag und es herrscht LKW-Fahrverbot.

Dass langes Wochenende ist, merken wir auch bei der Anfahrt auf die nächste Station, einem Campingplatz am Meer auf der Landzunge Cap Ferret in der Nähe von Bordeaux. Dort ist bei bestem Wetter richtig was los, für unseren kleinen Bus gibt es aber noch einen Stellplatz.

Frankreich ist ja schon toll. Direkt um die Ecke vom Campingplatz gibt es einen guten Bäcker, einen schönen Weinladen und ein super Delikatessengeschäft mit unheimlich vielen Leckereien. Wir lassen es uns bis Sonntag gutgehen, unternehmen auch eine längere Radtour und stellen fest, dass unser Französisch mittlerweile ganz schön rostig ist. Jetzt, einige Tage später, gehen schon mal zwei zusammenhängende Sätze… Insgesamt haben wir ein paar schöne Tage, bevor es uns weiter nach Norden zieht.

Im dichten (Feiertags-)Verkehr geht es an Bordeaux vorbei (wo man selbst im Industriegebiet an der Autobahnauffahrt tolle Schoko-Croissants kaufen kann…) auf die Ile de Ré vor La Rochelle. Dort kommen wir auf einem wunderbaren Campinplatz der “Huttopia”-Kette unter, auf dem wir uns ein paar Tage lang sehr wohl fühlen.

Die Insel hat eine klasse Fahrrad-Infrastruktur, und wir können sie an einem Tag komplett umrunden. Dabei kommen wir erstmals an großen Feldern vorbei, auf denen Fleur de Sel produziert - und direkt verkauft - wird.

Ein Highlight ist der erste Versuch mit Stand Up Paddle-Boards, direkt im Atlantik. Macht Spaß, aber auch nass, besonders, wenn man es gleich bei (leichtem) Wellengang versucht…

Insgesamt gefällt es uns hier ausgesprochen gut, hierher könnte man auf jeden Fall wiederkommen.

Von dort geht es dann weiter in die Bretagne, wo wir uns aktuell aufhalten. Wir sind in der Nähe von Trinité sur Mer und Carnac, allerdings nicht direkt am Meer, sondern auf einem paradiesischen Campingplatz an einem kleinen See. Dies ist wahrscheinlich der bisher schönste Platz, auf dem wir waren, jedenfalls hatten wir noch nie so einen idyllischen Stellplatz. Nachts ist es allerdings manchmal ein wenig unruhig, da in Hörweite jemand 35 (!) Jagdhunde hält, die ein gewisses Mitteilungsbedürfnis haben… Das tut der Sache aber keinen Abbruch, es ist einfach traumhaft hier. Und wir sind ein wenig verliebt in die kleinen Ziegen, die es hier gibt - das jüngste ist gerade einmal elf Tage alt.

Eine längere Tour haben wir bereits mit den Rädern unternommen, nach Quiberon. dabei sind wir am “Bretonischen Stonehenge” entlanggeradelt, riesigen Feldern mit Steinformationen - Hobbies hatten die Leute früher…

Am Meer kommen wir dann an diversen Austern-Farmen vorbei und trauen uns, dass erste Mal solche Teile zu probieren. Zum “Aperitif Breton” gehören hier neben Austern, Brot und Butter auch Muscadet (wie wir es von Kommisar Dupin gelernt haben…), der das glibbrige Zeug gut runterspült, aber die Weiterfahrt für einige Kilometer erschwert.

Die Landschaft ist grandios, aber in den Orten am Meer ist schon jetzt so viel los, dass wir uns freuen, es mit unserem See-Paradies so gut getroffen zu haben. Es ist aber gut zu verstehen, was die Menschen hierherzieht. Ein Eis gibt’s dann auch noch, wir finden, das können WIR uns nach 75 km erlauben…

Heute unternehmen wir dann eine kleine Wanderung nach Trinité sur Mer, ca. 3,5 km. In dem kleinen Hafenstädtchen ist Markt, wir versorgen uns für’s Abendessen und bekommen auch noch einen “petit Café” und ein Croissant. 🥐 Der Abend klingt dann bei gutem Essen und Rosé am See aus. Das kann noch ein paar Tage so bleiben, bis es dann noch weiter nach Norden geht..

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Über Concarneau nach Le Fret, Cancale und dann - nach Hause.

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Camping am Douro, Porto und Santiago de Compostela