Ruhige Tage in Porto Covo und ein toller Aufenthalt in Lissabon
Porto Covo hat tolle Strände, eine hübsche, noch sehr ruhige Innenstadt, und der Campingplatz gefällt uns ausgesprochen gut, so dass wir es ein paar ziemlich ruhige Tage lang dort gut aushalten.
Einen ersten Ausflug unternehmen wir ins benachbarte Vila Nova de Milfontes. Die Tour haben wir wie fast alle Rad-Touren, mit komoot geplant und ausdrücklich “Rennrad” angegeben. Tatsächlich führt uns der Weg dann aber zunächst einmal über einige Kilometer durch den Sand - ganz schön anstrengend, aber eine schöne Abwechslung zum dichten Straßenverkehr, der uns anschließend erwartet. Es sind ja nur wenige Automobilisten, denen die 10 cm Lenkradbewegung zur Einhaltung eines vernünftigen Sicherheitsabstandes unmöglich zu sein scheinen, aber die nerven gewaltig…
Vila Nova hat auch schöne Strände, ist aber längst nicht so charmant wie Porto Covo und trotzdem viel voller. Wir drehen eine kleine Runde und machen uns dann auf den Rückweg über die Bundesstraße. Kopf runter, Augen zu und durch…
Abends essen wir dann auf dem Campingplatz im Restaurant “Alma Nomada” - statt Bratwurst und Fritten gibt es dort sensationelle Sachen:
Ebenfalls mit dem Rad geht es in den kommenden Tagen nach Sines, dem nächsten Ort Richtung Norden und Geburtsstadt von Vasco da Gama.
Um dort hinzukommen, fährt man zunächst einige Kilometer traumhaft am Strand entlang, bevor dann zusammen mit ziemlich fieser Industrie auch ein längeres Stück Bundesstraße mit schnellem Autoverkehr kommt. Im Ort selbst gibt es dann aber sogar einen Radweg…
Die Stadt ist von der Erdölindustrie und dem kommerziellen Fischfang geprägt, also keine traumhafte Schönheit, hat aber ein paar nette Ecken. Und bei strahlendem Sonnenschein ist es direkt am Meer ja meist ganz gut auszuhalten.
So vergeht fast eine Woche und wir brechen an einem Tag, an dem es auch einmal größere Wellen gibt, Richtung Lissabon auf.
Tina hat am Freitag einen dienstlichen Termin, der gutes Internet erfordert, und der Campingplatz in Lissabon scheint uns nicht verlockend. Statt dessen buchen wir uns auf einem Hausboot ein - innen kaum größer als der Bulli, aber ein total tolles Erlebnis. Die Firma hat einige Boote in einer Marina liegen, die sich auf dem Gelände der Weltausstellung von 1998 befindet, und managt das ganze sehr liebevoll. Wir haben einen bewachten Parkplatz, werden super-freundlich begrüßt, das Boot ist perfekt ausgestattet und am Morgen gibt es sogar einen Korb mit Frühstück. Sehr, sehr zu empfehlen!
Zu jedem Boot gehört auch ein “Classic Bike” mit Einkaufskörbchen, und wir starten damit am nächsten Tag zu einer geführten Fahrradtour durch die Stadt mit “Free Bike Tours Lisbon”. Eigentlich ist die Tour fast ebenerdig, aber zum vereinbarten Treffpunkt müssen wir die Räder tatsächlich auf den letzten Metern schieben, so steil geht es bergauf. Unser Guide Miguel schlägt deshalb vor, dass wir die Tour doch mit E-Bikes, die er verleiht, unternehmen sollen - ein Angebot, dass wir dankbar annehmen und das die folgenden vier Stunden erheblich angenehmer gestaltet.
Was soll man sagen - wer noch nicht in Lissabon war, sollte unbedingt hin, es ist wunderschön. Die Führung bringt uns durch eher alternativere Viertel nach Belem und ans Ende des Tejo, der im Atlantik mündet. Wir sind sehr angetan und zum Schluss wirklich froh, dass wir die E-Bikes hatten. Allerdings müssen wir dann noch einige Kilometer zurück zum Boot ohne Unterstützung treten.
Am nächsten Tag brechen wir erst nachmittags in die Stadt auf, auf E-Scootern, die hier überall rumstehen. Erschreckender Weise kostet dann die Fahrt ungefähr doppelt so viel, wie der Uber, der uns abends nach Hause bringt. Da stimmt was nicht…
Jetzt machen wir eher “klassischen” Stadtbummel und lassen dann den letzten Lissabon-Abend mit Wein und Tapas in der “LX Factory”, einem hippen umgewidmeten Industriekomplex, ausklingen.
Samstags unternehmen wir dann eine längere Fahrt bei drückender Hitze (ohne Klimaanlage im Bulli…). Es geht ins Douro-Tal. , ca. 80 km entfernt von Porto. Wir kommen, nachdem wir zuvor noch durch ein heftiges Gewitter mit Hagel mussten, auf einem kleinen Campingplatz mit sehr gutem Restaurant (ist das ein Ding in Portugal?) unter. Dort wollen wir uns in den Portwein einweisen lassen und morgen, wenn das Wetter mitspielt, auf dem Fluß erstmals ein “SUP” ausprobieren. Und dann geht’s weiter nach Porto, schon der letzten Station in Portuga.