Ins gelobte Land - Trieste, Venedig, Treviso (3.-10.12.)

Okay, das ist schon harter Kitsch. Aber so schön ist Trieste wirklich!

Des Bullis Lichtmaschine hat uns ein paar Tage zusätzlich in Split gekostet, oder vielleicht besser: geschenkt. Am 10. morgens geht der Flieger nach Chișinău, wir müssen also ein wenig schauen, wie wir die nächsten Tage einteilen.

Wir sind uns einig, dass nach den vielen Natureindrücken, die wir in den letzten Wochen hatten, dieser Kanal ein wenig voll ist; außerdem ist das Wetter für Touren in den Kroatischen Bergen schon zu kalt und unbeständig. Deshalb geht’s jetzt direkt nach Italien.

Es geht von Split auf die gebührenpflichtige Autobahn, was uns in einigen Stunden vom Meer, vorbei an tollen Gebirgslandschaften (u.a. dem Nationalpark Plitvicer Seen, einer der Winnetou-Landschaften), durch eine Winter-Gebirgslandschaft und zurück ans Meer an die Grenze nach Slovenien bringt. Und das alles bei besten Straßen und wenig Verkehr. Unterwegs allerdings ist auf einigen Kilometern wegen starken Sturms die Geschwindigkeit auf 40 km/h begrenzt, LKW und Motorräder müssen einen Umweg machen.

Slovenien ist Schengen-Außengrenze, und wir hatten eine Prüfung der Papiere und der Impfzertifikate erwartet. Statt dessen werden wir nach einem Blick auf die Ausweise mit einem Kopfnicken durchgewunken. Eine Stunde später kommen wir an die Italienische Grenze, hier wird überhaupt nicht mehr kontrolliert. Und so landen wir am frühen Nachmittag in Trieste im “Belvedere White Flat” an. Großes Plus ist hier neben der Innenstadtnahen Lage die große Tiefgarage, in die der Bulli bequem passt.

Die Dolomiten!

Während in den Ländern, die wir zuvor bereist haben, Covid ja mehr oder minder einvernehmlich für beendet erklärt wurde, sind wir in Italien (und hier in der Region Friaul-Julisch Venetien besonders) doch überrascht, wie ernst die verhängten Maßnahmen genommen werden. Selbst im Freien trägt praktisch jeder Maske, und in wirklich jedem Restaurant, in das wir kommen, wird der “Green Pass”, das Impfzertifikat, eingescannt. Italien konnte offensichtlich die Bevölkerung ganz gut davon überzeugen, dass dies Sinn ergibt - die Zahlen scheinen ihnen Recht zu geben.

Wir verbringen zweieinhalb Tage in Trieste. Die Stadt ist prachtvoll, hat viele tolle Gebäude, der Innenstadtbereich ist schön angelegt, es gibt natürlich viele tolle Restaurants und Cafés, und auch um diese Zeit noch super Eis. Allerdings ist es schon ganz schön kalt, und die Weihnachtsdekoration lässt langsam eher den Wunsch nach Glühwein aufkommen.

Zu Nikolaus geht es dann weiter Richtung Venedig. Bei strahlendem Sonnenschein können wir die ganze Zeit den Blick auf die schneebedeckten Dolomiten genießen - der Winter ist jetzt schon sehr nah.

Der Bulli wird in eines der riesigen Parkhäuser an der Piazzale Roma abgestellt, von unserer Vermieterin bekommen wir - zu spät - den Tipp, dass es weit günstiger sei, auf dem Festland zu parken und mit dem Bus über den Damm zu fahren.

Venedig. Was soll man sagen, es ist halt echt ziemlich toll. Unser Apartment am Campo San Polo ist super, wir haben einen ganzen Tag bei tollem Wetter, und einen bei schlechtem. Wir hätten mit noch weniger Tourist*innen gerechnet, an dem üblichen Stellen ist immer noch ganz schön viel los. Aber Venedig geht immer. Seht selbst…

Am Mittwoch schaffen wir es noch, im Freien zu frühstücken und einen kleinen Einkaufsbummel zu machen, bevor echt fieser Regen einsetzt, der uns den Abschied leicht macht. Wir fahren eine gute halbe Stunde nach Treviso. Dort müssen wir am Freitag morgen vor sechs Uhr am Flughafen sein, und deshalb übernachten wir lieber vor Ort.

Weil der Regen gar nicht aufhört, bekommen wir leider nicht viel von Treviso mit, sondern nutzen unser dortiges Apartment zum Wäschewaschen, Fluggepäck packen, und Bürokram. Lediglich am letzten Abend machen wir einen Stadtbummel und können das bestätigen, was uns die Reiseführer und Prospekte schon gesagt haben: die Stadt ist echt schön, hier kommen wir gerne noch einmal vorbei.

Wir verbringen dann den Abend in der Osteria “Crud”. Wenn unser Italienisch ein wenig besser wäre, hätten wir es ahnen können: Dort gibt es vorwiegend rohen Fisch, ganz klasse, aber irgendwie hatten wir doch eher mit Nudeln oder Pizza kalkuliert. Aber trotz riesiger Mengen rohen Fischs können wir den Flug am nächsten Morgen planmäßig antreten, alles gut gegangen.

Jetzt sind wir für ein paar Tage zurück in Moldau, aber das ist noch einmal eine neue Geschichte.

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