Ungarn ist wie… Niedersachsen?
Es sind noch 1300 km bis Chișinau, und ich möchte am Freitag ankommen. Deshalb sind Etappen von knapp unter 500 km geplant, wobei von Rumänien nach Moldau noch eine längere Grenzprozedur zu befürchten ist. Das brachte mich gestern zu der Frage, ob ich einen Stopp in Ungarn einlegen oder nur durchbrausen soll. Budapest, was sich angeboten hätte, kenne ich schon und liegt zu nah an Wien. Balaton? Eher nicht. Deshalb gings heute tatsächlich über die Autobahn schnell durch Meine Eindrücke von Ungarn beschränken sich also auf das, was man von den Autobahnen „M1“, „M0“ und „M43“ erkennen konnte.
Von den Menschen in Ungarn weiß man, dass sie mehrheitlich (wirklich?) einen etwas seltsamen Politikergeschmack haben, ansonsten aber - meine persönliche Budapesterfahrung - super Typen sind. Ach, und dann hört man von Abifahrten etc. zum Plattensee mit entsprechenden Abstürzen (ich fürchte, es ist dieses Jahr schon wieder soweit…). Da kann aber aus Ungarn niemand was für, finde ich.
Mein Bild von Ungarn als Land ist, wie ich gerade von Google erfahren habe, wesentlich von einem jungen Götz George im roten Triumph?/MG? in „Ferien mit Piroschka“ geprägt. Wer noch älter ist ruft jetzt sofort “Du meinst ‘Ich denke oft an Piroschka’!”. Aber nein, mit Liselotte Pulver hatte Götz George nichts am Hut und mich hat vor allem das Auto beeindruckt, deshalb blieb mir der - zehn Jahre später gedrehte - Film s.o. in Erinnerung. Der spätere Schimanski fuhr jedenfalls durch die weite, flache Landschaft, und da war irgendwas mit Pferden. An mehr erinnere ich mich nicht, lang ist’s her.
Um es kurz zu machen - heute sind keine neuen Eindrücke hinzugekommen. Von der Autobahn aus betrachtet (übrigens in perfektem Zustand bis auf den Grenzübergang von Österreich, shame on you Victor) ist das Land einfach nur flach und landwirtschaftlich genutzt. Ich habe gut vier Stunden zur Durchquerung gebraucht, und die wesentliche Assoziation war: Das sieht doch hier alles so aus wie auf der Bahnfahrt während der letzten Stunde vor Bremen - flach und Pferde. Ungarn ist wie - Niedersachsen? Jedenfalls gab es keinen konkreten Anlass, irgendwo abzubiegen (auch wenn ich damit garantiert viel verpasst habe! Aber noch ist Zeit.), und so bin ich heute Abend schon in Timișoara im Westen von Rumänien gelandet. Die Stadt erkunde ich dann morgen, heute Abend gab’s nur noch Mixt 3: